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An Benno B. und andere, 9. April 2017, Basel

Lieber Benno, liebe andere! Ich hab's nicht zu dem Treffen geschafft, auch weil ich mich dort ein bisschen fehl am Platz fühle. Aber das können wir ja mündlich einmal diskutieren. Ich habe mich dagegen sehr gefreut, dass ihr im Sommertrimester auch über den Punkt Afrika sprechen werdet, denn das ist mir wirklich wichtig! - Dann kam mir noch eine andere Idee.

Warum nicht mit mir über die Veränderung des Lebens sprechen, die eintreten kann, wenn man ganz plötzlich und dramatisch anders ist.

Einige haben mich noch gekannt als ich Mitarbeiter in der Ecole war, andere haben mitgekriegt, dass ich in Afrika war. Ich habe dazu gehört, obwohl oder eben weil ich 'blind' bin. - Und jetzt? Jetzt bin ich 'nur noch' ein Krüppel – pardon ein 'Behinderter', ausgemustert, nicht mehr dazugehörig ...

Was macht man aus der Situation? Aus dem Wegschauen, wenn man kann, oder dem hinschauen, vielleicht nur eine halbe Stunde – wenn man 'muss'? - Ich könnte einiges dazu sagen, auch in der Ecole, wenn ihr mich wollt. Überlegt euch das. Das wäre eigentlich wahnsinnig spannend, auch für mich! - Ganz herzliche Grüsse, Martin