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An Franck W., 12. April 2020, Basel

Franckele! Was nun, das ist jetzt die Frage! Du bist in Kalifornien. Wie bringst du die Zeit herum? Fernsehen? Nachsehen oder in den Himmel gucken! Ich hätte eigentlich schon zu tun, aber ohne Assistenten oder Assistentinnen? - Oh, da kommt mir etwas in den Sinn. Ja, ich machs jetzt grad!

Lieber Frank, was ist mir in den Sinn gekommen, gestern Nachmittag? Vielleicht das, was ich der AVA und Masemo schreiben wollte. Ich hab's jedenmfalls geschrieben, natürlich auf Deutsch. Milo wird es übersetzen. Ich habe - ganz ohne Korona und die Angst davor - von dem Haus und dem, was mir wichtig ist, gemailt: Öffentliche Kanalisation oder Sickergrube, Wasserklosett oder Kompost-Toilette, Strom aus dem Netz oder Solarstro, Küche mit Gas- oder Holzfeuerung ...

Ich weiss nicht wie schlimm es wird in Uvira oder Botembo wird, aber ich fürchte, es wird wirklich schlimm! Wir haben Masken und Frischwasser, wir haben Lungenmaschinen und eine einigermassen Distiplinierte Bevölkerung, aber in Kongo? Deswegen bespreche ich mit Lundimu, Masemo und den anderen so banale Dinge wie Strom aus dem Netz oder Solarstrom, und ich versuche, andere Stiftungen dazu zu bringen trotz Korona im Herbst den Umzug von AVA oder den Innenausbau des Hauses zu finanzieren. Ich habe sogar Stefan Eicher gefragt - du weisst wen ich meine? - etwas für Darsilamano zu tun, zum Beispiel ein Konzert zu Gunsten Darsilamanos zu geben. - Korona beunruhigt mich auch, aber "was kann man da schon tun", ja, was kann man da schon tun. Das Leben geht so oder so weiter!

Wir sind alle gesund, auch Hans, der 94jährige Alte. Und ihr? Geht ihr nicht raus in die Wüste? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ihr immer daheim bleibt? - Wenn du Lust hast oder dir Langweigig ist, dann schreibe! - Herzlich, Martin