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An Gilles H., 27. September 2011, Botembo, Kongo

Hoi Gilles! Ja, angekommen bin ich vorerst einmal. Ich war etwas besorgt wegen meiner 60 kg Gepäck und 18 kg "Handgepäck", aber nach all den Schauermärchen über die Taxen für Übergewicht waren die 90 Euro, die ich in Frankfurt bezahlen musste, ein harmloses Trinkgeld, welches ich mit Freuden bezahlt habe. Leider sind die zwei Koffer mit Schulmaterial für Alain jetzt noch in dem Fahrzeug, mit dem wir von Goma nach Butembo fahren wollten.

Naja, wir sind auch gefahren, doch statt 6 waren wir eher 36 Stunden unterwegs: zuerst, nach etwa 30 KMs, eine Reifenpanne. Nach anderthalb Stunden Flickerei weiter. Nach 2 km ist der Reifen wieder platt. Das Reserverad, welches wir dabei haben, ist leider ebenfalls unbrauchbar. Jemand bringt nach zwei Stunden einen Reifen aus Goma. Nach einer weiteren   Stunde geht's wieder los. Nach 100 km fängt irgendwas im Motor zu stottern an. Kühlwasser nachschütten. Nützt aber nichts. Irgendwas mit dem Vergaser sei verkehrt. Wir fahren nur noch 10 km ... Mehr ist nicht mehr drin. Naja, Die Strasse ist eine solche Buckelpiste, dass man eh nicht viel schneller fahren kann.

Schliesslich übernachten wir im Nationalpark, denn man darf dort nachts nicht fahren. Am nächsten Tag geht's früh los, damit wir um 10 in Butembo sind. Leider ist der Motor über Nacht aber nicht gesund geworden. Eine grosse Inspektion hilft auch nicht weiter. Plötzlich, nach einer Stunde, geht's dem Ding wieder gut. Wir brausen so recht auf unsere Zukunft los. Da kracht hinten ein Blech runter, welches den Tank vor Steinen schützen sollte. Nach einer halben Stunde ist das Ding wieder angeschraubt, aber jetzt will der Motor definitiv nicht mehr!

Alain und ich steigen auf ein Motorrad um, dann auf ein anderes und noch zwei andere bis wir gegen 16:00 in Butembo sind. Die zwei Koffer kommen hoffentlich morgen. Dann können wir die "Formation" zum Thema "Ecole active", die wir heute veranstaltet haben, mit konkretem Material ergänzen ...

Jetzt gibt's Essen. Am Sonntag geht's zurück nach Bujumbura - mit dem Flugi! Inshalla. - E liebe Gruess vom Alain, Martin