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An Hanspeter und Heidi H., 21. Dezember 1995

Lieber HP, liebe Heidi! Wie Ihr seht habe ich mir Bruder Thomas zum Vorbild genommen und, wie er, dieses Jahr erstmals eine Art Sammelbrief für all diejenigen unter meinen Freunden geschrieben, mit denen ich mich innerlich zwar verbunden fühle, mit denen ich äusserlich jedoch (trotz guter Vorsätze etc.) nur selten Kontakt habe, also so Menschen wie ihr zwei!

Ich hoffe allerdings nicht, dass uns dieser Brief als Ausrede dient, uns wieder jahrelang zu verpassen und zu vernachlässigen. Dafür hat's mir im übrigen auch zu gut mit Dir gefallen, HP, am vergangenen Freitag! Ja, à propos. Es ist mir erst nachher in den Sinn gekommen, dass ich mich für Deine Blues-Kassette gar nicht richtig bedankt, sondern sie nur schweigend entgegengenommen und weggelegt habe. Das sollte nicht Desinteresse bedeuten! Eher das klare Gefühl, dass ich in dem Moment nicht so husch husch in die Kassette hinhören, sondern sie mir lieber später ganz und in Ruhe zu Gemüte führen wollte, was ich dann auch getan habe. Ja. Wirklich sehr Dein Stil, sehr klassisch! Allerdings: Dir zuzuhören ist eigentlich spannender, ohne Scheiss. Hat sicher auch damit zu tun, dass ich Klavier solo sehr gern hab! Also, mach doch einmal eine Solokassette von Dir! Es brauchen ja nicht 60 oder 90 Minuten zu sein! 20 oder 30 wären doch auch schon was! Ehrlich. Mach doch mal! - Einen Käufer hättest Du jedenfalls schon!

Also dann. Da Ihr ja (wohl oder übel - man kann ja nicht so sein) noch den ganzen langen Rundbrief lesen müsst und heute vermutlich noch andere Pläne habt, mach ich jetzt Schluss.

In der Hoffnung, Euch bald einmal im neuen Jahr zu sehen bin ich mit vielen guten Wünsche für eine schöne, friedliche Weihnachtszeit und für einen guten Jahresanfang für Euch und die Nachwüchse